Es ist praktisch, kostengünstig, schnell und einfach zu verwenden: die Rede ist von Tiefkühlgemüse. Außerdem hat es den Vorteil, dass es immer verfügbar ist, auch wenn die Gemüsesorte gerade keine Saison hat. Doch es steht auch immer in dem Ruf, kaum Vitamine und andere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe zu enthalten. Stimmt das wirklich oder nicht? Wir haben mal geschaut und beantworten dir nun die Frage, ob Tiefkühlgemüse gesund ist oder nicht.
Verlust durch Lagerung
Bei frischem Gemüse (und auch Obst) ist es so, dass es häufig lange Transportwege und Lagerzeiten hat. Das gilt besonders für nicht-saisonale Produkte, die von weiter entfernten Orten beschafft werden müssen; zum Beispiel Paprika im Dezember. Bis das Gemüse nach der Ernte hier im Supermarkt ankommt, hat es so einige Stationen hinter sich. Viele Vitamine und Mineralstoffe sind licht- und temperaturempfindlich, weshalb der Verlust recht hoch ist, je länger die Lebensmittel unterwegs sind. Beachte dazu die folgenden Tipps:
- Wenn möglich, kaufe dein Obst und Gemüse so regional wie möglich. Auch saisonale Produkte punkten mit deutlich besseren Nährwerten, da eben keine langen Lieferwege nötig sind.
- Vielleicht hast du die Möglichkeit, saisonales Gemüse direkt beim Erzeuger zu kaufen, wenn du z.B. einen Hofladen in der Nähe hast.
- Versuche auch, beim Einkauf im Supermarkt darauf zu achten, zu regionalen und saisonalen Lebensmitteln zu greifen.
- Wenn du magst, schau dir unseren Saisonkalender an, der kann dir sicher dabei helfen:
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Diese Nährstoffverluste treten beim Tiefkühlgemüse natürlich nicht auf, da sie meist sofort nach der Ernte verarbeitet werden; hier gibt es also möglicherweise sogar einen Vorteil gegenüber den frischen Produkten.
Tiefkühlgemüse besser als sein Ruf
Das meiste Tiefkühlgemüse wird direkt nach der Ernte in der Nähe des Herkunftsortes verarbeitet. Dazu wird es kurz blanchiert, also mit heißem Wasser und Dampf erhitzt und dann sofort schockgefrostet. Durch das Schockfrosten entsteht eine dünne Eisschicht, die verhindert, dass Flüssigkeit und die Nährstoffe entweichen können; es besteht also ein geringer Verlust an Vitaminen und Mineralstoffen. Es gibt Studien die belegen, dass es oft kaum einen Unterschied zwischen frischem und tiefgekühltem Gemüse gibt, was den Vitamingehalt angeht; teilweise stand die Tiefkühlware sogar besser da.
Du siehst, Tiefkühlgemüse ist deutlich besser, als es vielleicht den Anschein hat, so dass du ruhigen Gewissens häufiger zugreifen kannst. Einzig der Geschmack und die Konsistenz können etwas anders sein, als bei frischen Produkten, das solltest du bedenken.
Was du beachten solltest
Damit das Tiefkühlgemüse ein gesundes Produkt bleibt, beachte Folgendes:
- Achte beim Einkauf darauf, die Kühlkette möglichst nicht bzw. nicht zu lange zu unterbrechen. Lege das Produkt am besten als letztes in den Einkaufswagen, bevor es zur Kasse geht. Packe das Gemüse für den Transport in eine Kühltasche, wenn möglich sogar mit Kühlakkus (besonders im Sommer empfehlenswert).
- Beachte auch die Qualität. Manchem Tiefkühlgemüse sind Aromen, Farbstoffe, Zucker oder Konservierungsstoffe beigesetzt, das macht sie dann nicht mehr ganz so gesund und empfehlenswert.
- Tiefkühlgemüse sollte möglichst in gefrorenem Zustand weiterverarbeitet werden, bzw. nicht lange an- oder aufgetaut aufbewahrt werden. Verarbeite es also am besten direkt aus dem Froster.
Die Alternative: selbermachen
Es ist natürlich auch möglich, dein Gemüse selber einzufrieren. Wenn du zum Beispiel etwas übrig hast vom Kochen, oder die eigene Ernte im Sommer sehr hoch war. Schneide das Gemüse dazu in Stücke in blanchiere es, indem du es kurz im heißen Wasser erhitzt und dann direkt in eine Schüssel mit Eiswasser gibst. Verpacke es danach möglichst luftdicht und bewahre es im Tiefkühler auf.
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