Kann man Zahnpasta zum Putzen verwenden?

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Zahnpasta ist ein alltägliches Produkt, das in so gut wie jedem Haushalt zu finden ist. Während der Hauptzweck natürlich die Reinigung und Pflege der Zähne ist, gibt es viele Menschen, die die Paste auch für andere Reinigungsaufgaben im Haushalt einsetzen. Aber kann man wirklich Zahnpasta zum Putzen verwenden? In diesem Beitrag gehen wir dieser Frage nach und schauen mal, wo sich wo Zahnpasta als nützlich erweist, aber auch, wo Vorsicht geboten ist.

Wie funktioniert Zahnpasta als Reinigungsmittel?

Die reinigende Wirkung von Zahnpasta basiert auf ihrer Zusammensetzung. Sie enthält feine Schleifmittel wie Silikate oder Karbonate, die Ablagerungen und Verfärbungen auf den Zähnen sanft entfernen sollen. Diese Schleifstoffe machen sie deshalb auch für bestimmte Oberflächen nutzbar, da sie in der Lage sind, leichten Schmutz und Flecken zu entfernen. Außerdem enthält Zahnpasta oft Fluoride, die für den Haushalt zwar keine Rolle spielen, aber frische Duftstoffe, die einen angenehmen Geruch hinterlassen.

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Allerdings solltest du bedenken, dass Zahnpasta für den Einsatz im Mundraum und nicht speziell für Haushaltsanwendungen entwickelt wurde. Ihre Zusammensetzung kann in manchen Situationen hilfreich sein, aber sie ist nicht in allen Fällen eine ideale Alternative zu herkömmlichen Reinigungsmitteln.

Anwendungen von Zahnpasta im Haushalt

Es gibt tatsächlich einige Bereiche, in denen Zahnpasta eine überraschend nützliche Rolle spielen kann:

  1. Reinigung von Schmuck: Zahnpasta kannst du verwenden, um angelaufenen Silberschmuck oder andere Schmuckstücke aus Edelmetallen zu reinigen. Gib dazu eine kleine Menge der Paste auf ein weiches Tuch, reibe die Schmuck- oder Edelmetallstücke leicht damit ab und spüle sie anschließend mit Wasser ab; das kann ihnen wieder Glanz verleihen. Allerdings sollte man vorsichtig sein und diese Methode nicht bei empfindlichen Edelsteinen oder beschichteten Materialien anwenden, da die Schleifstoffe Schäden verursachen können. Probiere es am besten erst an einer kleinen, versteckten Stelle.
  2. Beseitigung von Kratzern auf Glas: Kleine Kratzer auf Glas, etwa auf einer Armbanduhr oder einem Smartphone-Bildschirm, können durch Zahnpasta optisch reduziert werden. Gib eine winzige Menge auf die Stelle und massiere sie vorsichtig ein. Schon fällt der Kratzer nicht mehr so auf. Bei tieferen Kratzspuren wird dies jedoch kaum helfen.
  3. Reinigung von Sportschuhen: Die Gummi- oder Kunststoffteile von Sportschuhen lassen sich mit Zahnpasta oft gut reinigen. Mit einer alten Zahnbürste und etwas Zahnpasta lassen sich leicht Schmutz und Verfärbungen beseitigen. Anschließend kannst du die Reste sorgfältig mit einem feuchten Tuch entfernen.
  4. Badezimmerarmaturen: Die Politur von Chromarmaturen im Bad ist eine weitere Anwendungsmöglichkeit. Die feinen Schleifmittel in der Zahnpasta helfen dabei, Kalkflecken und leichte Ablagerungen zu entfernen; ähnlich wie mit bei einer Scheuermilch. Nach dem Reinigen solltest du die Armatur gründlich abspülen und mit einem trockenen Tuch polieren. Dies ersetzt zwar kein Reinigungsprodukt, welches explizit dafür gemacht ist, aber wenn du gerade mal nichts anderes zur Hand hast, kann Zahnpasta helfen.
  5. Entfernung von Flecken auf Wänden: Flecken von Buntstiften oder Fingerabdrücke auf gestrichenen Wänden kannst du mit einer kleinen Menge Zahnpasta und einem weichen Tuch vorsichtig entfernen. Dabei sollte allerdings auf die Farbe geachtet werden, da Zahnpasta bei empfindlichen Wandfarben zu Verfärbungen führen könnte. Und natürlich solltest du dafür keine bunte bzw. farbige Paste nehmen.

Hier solltest du aufpassen

Obwohl Zahnpasta in einigen Bereichen hilfreich sein kann, gibt es Situationen, in denen sie nicht die beste Wahl ist:

  • Empfindliche Oberflächen: Zahnpasta enthält Schleifmittel, die empfindliche Oberflächen wie lackierte Möbel, Hochglanz-Küchenfronten oder Bildschirme zerkratzen können.
  • Poröse Materialien: Bei Materialien wie Holz oder Naturstein kann Zahnpasta in die Poren eindringen und Verfärbungen verursachen.
  • Hohe Kosten: Zahnpasta ist im Vergleich zu herkömmlichen Reinigungsmitteln oft teurer und daher keine besonders kosteneffiziente Wahl; kann aber als kurzfristiger Ersatz dienen, wenn gerade kein anderes Mittel greifbar ist.

Nachhaltigkeitsaspekt

In der Diskussion um Zahnpasta als Reinigungsmittel wird oft auch die Umweltfrage aufgeworfen. Viele handelsübliche Zahnpasten enthalten synthetische Stoffe wie Mikroplastik oder chemische Substanzen, die beim Putzen ins Abwasser gelangen könnten. Wenn du Wert auf Umweltfreundlichkeit legst, solltest du daher entweder spezielle umweltfreundliche Zahnpasten oder direkt nachhaltige Reinigungsmittel verwenden – was eh viel besser für dein Zuhause und die Umwelt ist.

Zahnpasta zum Putzen: Sinnvolle Alternative oder Ausnahmefall?

Die Verwendung von Zahnpasta als Reinigungsmittel kann in einigen Fällen nützlich sein, vor allem, wenn du eine schnelle Lösung für kleine Flecken oder Verschmutzungen suchst. Allerdings sollte sie nicht als Ersatz für reguläre Reinigungsprodukte betrachtet werden. Stattdessen kann sie als Notlösung dienen, wenn gerade keine herkömmlichen Mittel zur Hand sind. Bei regelmäßigen Anwendungen oder empfindlichen Oberflächen solltest du jedoch lieber zu geeigneten Reinigungsmitteln greifen, um Schäden zu vermeiden und Kosten zu sparen.

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