Alte oder abgelaufene Medikamente sind nicht nur nutzlos, sondern können auch gefährlich sein. Sie können ihre Wirkung verlieren, Nebenwirkungen verursachen oder die Umwelt belasten. Deshalb ist es wichtig, sie richtig zu entsorgen. Aber wie und wo kann man alte Medikamente entsorgen? Wir erklären es dir in diesem Artikel.
Warum ist die richtige Entsorgung wichtig?
Wenn man alte Medikamente falsch entsorgt, kann das verschiedene Probleme verursachen. Zum Beispiel:
- Wenn man sie in die Toilette oder den Abfluss spült, können sie ins Abwasser gelangen und die Gewässer und die Lebewesen darin schädigen. Kläranlagen können nicht alle Arzneimittelrückstände herausfiltern. So können zum Beispiel Hormone aus der Pille die Fortpflanzung von Fischen beeinträchtigen oder Schmerzmittel Nierenschäden bei bestimmten Fischarten auslösen.
- Entsorgt man sie über den Hausmüll, können sie von Kindern oder Tieren gefunden und verschluckt werden. Das kann zu Vergiftungen oder allergischen Reaktionen führen. Außerdem können sie bei der Müllverbrennung giftige Gase freisetzen.
- Gibt man sie in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, können sie den Recyclingprozess stören oder verunreinigen. Kunststoffverpackungen von Medikamenten müssen daher immer von den Inhalten getrennt werden.
Wie entsorgt man alte Medikamente richtig?
Die richtige Entsorgung von Medikamenten ist einfach, wird jedoch auf kommunaler Ebene unterschiedlich geregelt. In vielen Orten kannst du alte Medikamente über den Restmüll entsorgen, in anderen gibt es spezielle Schadstoffmobile oder die Entsorgemöglichkeit über den Recyclinghof. Am besten informierst du dich bei deiner Stadt oder Gemeinde, welche Regelung gilt.
Die meisten festen oder halbfesten Medikamente wie Tabletten, Kapseln, Zäpfchen oder Salben kannst du in den Restmüll geben. Achte dabei aber darauf, dass du sie vorab aus der Plastikverpackung löst. Wickle die Medikamente dann in etwas Papier oder bedecke sie mit anderem Abfall, so dass sie nicht von Kindern oder Tieren erreicht werden können.
Flüssige Medikamente wie Sirup, Tropfen oder Sprays solltest du in ihrer Originalverpackung belassen und ebenfalls in den Restmüll geben; so vermeidest du, dass die Flüssigkeit ausläuft oder verdunstet.
Einige wenige Medikamente dürfen nicht über den Restmüll entsorgt werden, weil sie besonders gefährlich oder umweltschädlich sind. Dazu gehören zum Beispiel Zytostatika, die bei der Chemotherapie eingesetzt werden, oder starke Schmerzmittel wie Morphin. Diese Medikamente müssen als Sondermüll behandelt werden. Du kannst du am besten in der Apotheke abgeben oder zu einem Schadstoffmobil oder Recyclinghof bringen. Wenn du ein solches Medikament erhältst, wirst du aber in der Regel darüber informiert, wie du es im Bedarfsfall entsorgen musst. Bist du dir unsicher, frage beim Arzt oder in der Apotheke nach.
Was kann man noch tun, um die Umwelt zu schützen?
Neben der richtigen Entsorgung von alten Medikamenten kannst du auch andere Maßnahmen ergreifen, um die Umwelt zu schützen. Zum Beispiel:
- Kaufe nur so viele Medikamente, wie du wirklich brauchst. So vermeidest du, dass Medikamente weggeworfen werden müssen, die noch haltbar sind.
- Bewahre deine Medikamente kühl, trocken und dunkel auf, so bleiben sie länger haltbar und büßen nicht ihre Qualität ein.
- Gib deine Medikamente nicht an andere Personen weiter. Das kann zu gesundheitlichen Risiken oder Wechselwirkungen führen. Außerdem vermeidest du so, dass andere Personen Medikamente falsch entsorgen.
- Nutze die Rücknahmeangebote von Apotheken. Viele Apotheken nehmen freiwillig alte Medikamente an und sorgen für eine fachgerechte Entsorgung. Frage deshalb am besten zuerst in deiner Apotheke nach, ob sie diesen Service anbietet.
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